Irgendwie haben wir schon alle darauf gewartet. Irgendwie fühlten wir, dass es spannend und aufregend werden wird, und daher hofften wir auf Schönwetter. Unsere Erwartungen wurden erfüllt. Der Segelclub Rust veranstaltete sein traditionelles Ansegeln am 30, April 2005 mit einen Geschwaderfahrt zum Yachtclub Illmitz. Franz Pabisch zeichnete für die Organisation. Sehr gut hat er's gemacht! |
Knapp 50 Mitglieder versammelten sich um 10:00 Uhr vor dem Clubhaus. Dann wurde unsere Clubflagge feierlich am neuen Flaggenmast emporgezogen. Damit war die Saison offiziell eröffnet. Mitglieder ohne Boot, oder deren Boot noch nicht im Wasser war, verteilten sich auf 24 Boote, davon 4 Boote vom YMA. Lustig war's und gar nicht eng. Nun ja, Kaiserwetter war es keines, bisserl diesig und ein fast pustenloses Einserwinderl war schuld, dass sich die Flotte etwas in die Länge und in die Breite zog. Aber wir versuchten, brav Kurs auf Illmitz zu halten, was uns – erstes Lob – wirklich gut gelang. Zweites Lob kommt jetzt: Wir segelten solange, bis vor Illmitz die Seeoberfläche nachhaltig die Gestalt eine Herrenglatze annahm. Außerdem meldete sich der Hunger, und wir wollen doch pünktlich im Hafen des YCI einfahren, und, na ja, einige mussten auf's Klo. |
Meinhard Gamsjäger, der Obmann des YCI, begrüßte uns herzlich im Namen des Vorstandes. Ansegeln als Clubregatta war heute beim YCI angesagt. Mit dem Wind wird der YCI vermutlich keine Freude haben. Unsere nächste Freude lag einige hundert Meter vom YCI entfern, hieß "Restaurant Lang" und bot einiges zum Futtern. Früher Nachmittag: Spaziergang vom Lang zum YCI, Abschied vom YCI – die Regattierer waren bereits draußen – und auf zur Heimfahrt. Nicht so schnell, heim segeln kann jeder. Wir aber vereinbarten zur Draufgabe auf dem See ein Treffen südlich des großen Schoppens vor Rust. Gesagt, getan. Jetzt wurde der Wind stärker, kam nördlich mit Stärke zwei. Endlich konnten auch die Dickboote elegante Kränkungen vorzeigen. Die kleinen, wendigeren Boote fuhren den Großen zickig um den Bug. Wir segelten ja schließlich keine Regatta. Vor den Schoppen legten acht Boote im Packerl an, Bierdosen klickten, Weinkorken ploppten (wozu führten einige Boote einen Kühlschrank mit?). Ein Segler versuchte, Cola und Limonade anzubieten. Vergeblich. Es war eine fröhliche Runde, die sich da scharte, nach einiger Zeit wieder die Leinen löste, um in den Hafen Rust einzufahren. Im Clubhaus wurden die heutigen Erlebnisse nochmals nachempfunden. Wir gaben und empfingen emotionelle Kameradschaft und Freude am Segeln – wir Gelbkragenschiffer vom SCR. |
Der Bürgermeister der Freistadt Rust, Harald Weiss, lud alle Mitglieder des Segelclubs Rust zu einem Empfang in den Seehof ein. Dieser bereits traditionelle Event fand heuer besonderen Anklang. Knapp 60 Mitglieder nahmen die Einladung an. Der Bürgermeister begrüßte die Anwesenden und bat anschließend zu einem kleinen Buffet. Einige Mitglieder nutzten die Gelegenheit zur Auffrischung letzter Neuigkeiten, denn sie waren beim Ansegeln nicht dabei, Andere tauschten Informationen auch über die Lage am See aus. Die Segelsaison konnte also losgehen. Ingesamt war es ein äußerst zufrieden stellender Nachmittag. Der Obmann verwies auf den heutigen ersten Clubabend im Clubhaus, wo Christian Wimmer ein Referat über Segelregeln halten wird. |
Plötzlich ist der Sommer ausgebrochen und was machen wir Segler? Wir folgen dem Ruf unserer Obmänner und segeln einfach nach Neusiedl am See. Die Mole West war unser gemeinsames Ziel. Ein Ziel voller Überraschungen und guten Aussichten auf einen schönen Segelsommer. Sonne pur mit einem angenehmen Wind mit 3-4 Bft aus SE. Gerade richtig und sicher wie vom Organisator Franz Pabisch beim Petrus bestellt. Verbindungen muss man halt haben! |
Gerade rechtzeitig zum Abkühlen kam die Bauminsel in Sicht und die Flotte ging an ihrer Leeseite vor Anker. Das Badezeugs, bereits ausgewintert, zierte so manchen schönen Körper und einige besorgte Skipper kontrollierten schwimmend und gehend die Haltekraft der Anker. Und das war gut so, denn der Abstand zum Schilfrand wurde überraschend „größer". Die Sonne meinte es wirklich gut mit uns und zauberte, ohne Anstrengung, viele kleine Schweißperlen in unsere Gesichter. Einige Flaschen wurden geöffnet und die Gläser und Becher, mit den Überlebenssäften gefüllt, wurden herumgereicht. Besonders angenehm für Päckchenlieger, die ja nur auf schwankenden Booten herumturnen mussten. Dem eigenen Überlebenstrieb folgend. Und es wurde geplaudert und geplaudert, gegessen und die Kameras klickten. Wie schnell doch die Zeit vergeht, und Franz muss zum Aufbruch mahnen. |
Die letzte kleine Distanz zur Mole West war keine große Herausforderung mehr und so liefen pünktlich alle 20 Boote, besetzt mit 41 Seglerinnen, Seglern und Gästen in den schönen, mit Palmen geschmückten kleinen Hafen ein. Ziel erreicht, keine Ausfälle. Seglerherz, was willst du mehr? |
Ist das ein Haubenlokal oder nicht? Diese Frage wurde nicht vollständig geklärt, aber die Küche und der Service verwöhnten uns. Wir gaben uns den Köstlichkeiten hin, immer mit einem flüchtigen Blick auf die rechte Seite der angepriesenen Speisen und Getränke, aber das muss man einfach in einem „fast Haubenlokal". Mir ging es auch so. |
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Gut beschallt und taghell beleuchtet ging keiner vor Mitternacht schlafen. Leider mussten uns einige Freunde noch vor der Abenddämmerung verlassen und segelten wieder nach Rust zurück. Nicht ganz im Sinne des Organisators, aber schön war es trotzdem mit allen Gestarteten in die „Mole" einzulaufen. Schließlich haben die Mannschaften von 11 Booten übernachtet und das abendliche und karibische Flair genossen. |
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Der Sonntag begann mit einem opulenten Frühstück und einem kleinen Ärger über die sehr spät geöffneten Toiletten. Hier ist dem Architekt ein Lapsus passiert. Wer ordentlich konsumiert, der muss auch ..., na ihr wisst schon. Es haben trotzdem alle dieses Problem in den Griff bekommen und dabei das weite Gelände des Strandbades besser kennen gelernt. |
Um wieder rechtzeitig bei der Bauminsel einzutreffen, verließen wir die „Mole" um 10.30 Uhr und nahmen an einer heiligen Messe, zu der uns der Yachtclub Jois eingeladen hatte, teil. Die Messe auf dem Wasser feierten wir mit einem jungen Priester und das war für viele von uns, in dieser Form, eine Premiere. Das zeigte der Beifall, den die Veranstalter der Messe bekamen und sicher mit Stolz entgegennahmen, obwohl sie ihn vielleicht gar nicht erwartet hatten. |
Jetzt wurde die letzte Etappe in Angriff genommen. Bei anfänglich schwachen Winden aus S und einem starken SE ab der Ruster Bucht kamen alle Teilnehmer sicher in ihren Boxen an. Einschließlich die eingeladenen drei Mannschaften des Yachtsman Austria, der sich mit seinen Booten und seinen Mitgliedern noch viel vorgenommen hat. Auf eine gute Zusammenarbeit! |
Der Organisator, Franz Pabisch, lud noch zu einer Schlussbesprechung ins Clubhaus ein. Und das bei freien Getränken. Danke Franz für diese ausgezeichnete Organisation. Hoffentlich haben wir dir auch ein wenig Freude bereitet. Allen Teilnehmern sei gedankt und wir als Verein können den Stolz auf unser Vereinsleben, „unsere" Veranstaltungen, unsere Obmänner und fleißigen Vorstandsmitglieder, einfach auf alle Mitglieder, die diesen Verein zu dem gemacht haben was er heute ist, kaum mehr verbergen. Es ist eine Freude, so einen dynamischen Verein in Rust zu haben und Mitglied sein zu können. |
Der etwas erschöpfte aber im Herzen glückliche Verfasser, |
11. Juni 2005: 2. SCR Preisschnapsen |
Gebannt blickte Christine Binder über den Kartenrand in die Augen ihres Gegenübers. Sie verzog keine Miene, er aber auch nicht. Dann spielte sie aus. Stich für sie. Nochmals zählte sie die Karten. Alles war ruhig. Die Kiebitze atmeten nicht. Jetzt oder nie. Sie drehte zu. Nach zwei weiteren Stichen erkannte sie seine Schwachstelle. Ruhig ließ sie die alles entscheidende Karte auf den Spieltisch gleiten. Das war der Sieg. Man zeigt noch gegenseitig das Blatt. Dann warf Christine die Arme in die Höhe, sprang auf und jubelte. Sie hatte gewonnen. Der SCR veranstaltete auch 2005 sein SCR-Preisschnapsen, diesmal im Clubhaus. Na ja, viele sind nicht gekommen. Von 19 Teilnehmern waren 12 Mitglieder. Und es war, wie vorgesehen, eine Hetz. In spannenden Kämpfen spielten sich die Schnapser von Rang zu Rang. Heribert Bayer schlug in einem dramatischen Fight Hans Bruckner und trug damit zur Ehrenrettung der Clubschnapser erheblich bei. Auch wenn der Gesamtsieg “auswärts“ an Christine Binder ging. |
Der SCR veranstaltete heuer wieder, diesmal vom 24. bis 25. Juni, sein erfolgreiches Sommernachtsfest. Die Aufbauarbeiten verliefen mühsam, dafür brauchten wir für den Abbau auf Grund tatkräftiger Mithilfe weniger Zeit. Für Speis und Trank war gesorgt. Die Tombola erwies sich als Treffer. Besonderen Anklang fand die Spritzerecke. An beiden Abenden konnten wir Kurt Schweiger als Mr. Music gewinnen, der für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgte. Seine Tanzmusik war auf den Großteil der Mitglieder, die kürzlich oder auch schon seit vielen Jahren den 50er überschritten hatten, perfekt zugeschnitten. Genau so gut lieferte er Rhythmen für die Jugend, die diese begeistert in heißen Tanz umsetzten. Wir bedanken uns bei den Mitgliedern und bei allen Mitarbeitern, die zum Gelingen des Ablaufes so viel beigetragen haben. Auf ein Neues im nächsten Jahr. Alle sind schon heute herzlich eingeladen! |
Zu den Fotos vom Sommerfest 2005 |
Viel erleben Seglerfrau und Seglermann auf einem Törn. Unter den Vielen gibt es einen, der das aufschreibt: Reinhold Tittel. Er kam, las aus seinem Buch, und wir schmunzelten. Sein Held ist ein Kapitän, ein Boss, eine Nummer eins. Sein Held ist jedoch kein Haudegen, wie mancher ihn sich vorstellt mit Muskeln, Schwert und Brüllen. Nein, die Figur von Kapitan Hary kann Du oder ich sein, wenn wir durch die Adria segeln. Kapitan Hary ist ein Urlaubssegler mit einer Urlaubs-Segelclrew. Seine Erlebnisse erleben wir auch. Aber wie Reinhold Tittel diese zu Papier bringt ist Klasse. Wir freuen uns über die Wortwendungen, die Sinn machen, auch wenn mancher erst später den Sinn kapieret, um sofort ein harmloses Gesicht aufzusetzen, weil die Anderen sollen nicht merken, dass er es erst jetzt kapieret hat. Kapitan Hary spricht zu uns, wir kennen das, was er erzählt. Sein Humor ist von der feinen Art. Erst beim Lesen wird mache Pointe erkennbar. Reinhold Tittel kann die feine Pointe bringen. Wir danken ihm dafür. |
Am 14. August um 10 Uhr fand im SCR-Clubhaus die Besprechung für das von unserem Franz Pabisch organisierte Fahrtensegeln nach Fertörakos statt. Diese Aktivität stand vorab unter keinem sehr guten Stern: Eigentlich sollte ja bereits am 13. August mit Kurs Jois gestartet werden – der niedrige Wasserstand hatte das nicht zugelassen! Er erlaubte nur (und das war vorher sorgfältig recherchiert worden), den zweiten Teil des Programms durchzuführen, nämlich den Törn Rust – Fertörakos – Rust. Und dann gab es noch eine eher unerfreuliche Wetterprognose, die für die Nacht von Sonntag auf Montag einen Frontdurchzug mit Regen und entsprechender Abkühlung voraussagte. Doch die "Härtesten" unserer Mitglieder ließen sich davon die Freude am angesagten Fahrtensegeln nicht nehmen. Es legten 8 Boote mit 18 Personen um 11:30 Uhr bei einer Windstärke von 1 bis 2 Bft aus S bis SE ab. Bei Mörbisch reduzierte sich das "Geschwader" um ein Boot, das wieder zurück nach Rust musste. Der Wind legte etwas zu und erlaubte eine schöne Kreuz (auch wenn die Schlammspuren bei jeder Wende unübersehbar waren!) bis zur Zollstation, die um ca. 14:00 Uhr angelaufen wurde. Von drei Booten ging die Besatzung über den Holzsteg vom Zollhaus in das Restaurant im öffentlichen Bad, um Fische zu speisen. Die anderen vier Boote segelten weiter in die Marina Fertötö. Dort gab es eine freundliche Begrüßung von Sven Reiger, obwohl der SCR nur mit 7 statt mit den geplanten 15 Booten als Gast gekommen war. Seit vorigem Jahr hat sich in der Marina einiges geändert. Das Restaurant ist sehr schön ausgebaut worden. Vor dem Lokal waren Tische auf einer schiffig aussehenden Terrasse aufgestellt. Und es werden auch Zimmer vermietet. Um 17:30 Uhr kamen die drei Boote mit den "Fischessern" in den Hafen, um 19:30 Uhr wurde gegrillt. Auch gab es noch Familienbesuch zum Abendessen bei den Pillers; somit zählte die "SCR Gruppe" 18 Erwachsene und 2 Kinder. Es wurde sehr gut gespeist: Grillkoteletts, gefüllte Bratkartoffel in der Folie, Salatbar. Alle, auch die Kinder, langten ordentlich zu und wer noch Hunger hatte, konnte sich einen Nachschlag holen. Ab 20:30 Uhr wurde es draußen etwas kühler und es erfolgte ein Platzwechsel ins Lokal. Hier gab es eine herzliche Aufnahme von den Seglern aus Fertötö. CDs mit lauter Oldies wurden abgespielt, es wurde getanzt und nicht wenig getrunken. So kam es, wie es kommen musste, um 01:00 Uhr war Schluss und bei strömendem Regen wurden unsicheren Schrittes die Boote angesteuert. Und um die Nässe nicht nur von oben zu genießen, stieg unser Franz Pabisch elegant auf den Steg und rutschte mit einem Fuß weg. Er wollte sich noch am Boot abstützen – doch das lag leider einen halben Meter weiter hinten! Also griff er ins Leere und machte einen Kopfsprung ins Wasser. Und das mit Taschenlampe (hätte sie nur vorher geleuchtet), Handy, Fotoapparat, Geldtasche, usw. Er watete bei Thiels Boot (dort hat er noch am Rumpf geklopft und es wurde freundlich "herein" gerufen) vorbei und erklomm gut sichtbar (die Taschenlampe hat sich während des Sturzes eingeschaltet und jetzt leuchtete sie!) und triefend nass die Badeleiter seines Bootes. Glücklicherweise gab es keine wesentlichen Schäden an Mann und Material! Bedingt durch die avisierte Schlechtwetterfront schüttete es während der ganzen Nacht. Am nächsten Morgen gab es noch ein kräftiges Frühstück in der Marina und dann ging es bei schwachem NW-Wind und scheußlichem Wetter wieder nach Rust. Bei der Grenzstation hat der Zollbeamte sofort auf "weitersegeln" gewunken! Das wurde sehr positiv aufgenommen, denn bei diesem Wetter wollte jeder so rasch als möglich nach Hause. Aber trotz des Schlechtwetters am zweiten Tag - den Teilnehmern hat auch diese Veranstaltung wieder sehr gut gefallen. Danke, Franz, für die gute und flexible Organisation! |
Wenn ein Österreicher an Prag denkt, fallen ihm viele Gemeinsamkeiten ein. Prag ist nicht nur eine Hauptstadt, sondern war immer eine Stadt der Begegnung, wo sich Jung und Alt in den schönen, historisch wertvollen alten Gassen und Strassen trafen, über ihre Gegenwart sprachen und über ihre Zukunft nachdachten. Die Stadt hat ein eigenes Flair, wie alle Städte der ehemaligen Habsburger Monarchie. |
Nach einer ruhigen Fahrt mit dem Autobus treffen wir gegen Mittag in Prag ein und beziehen unsere Zimmer im TOP-Hotel. Natürlich erst nach dem Mittagessen, da die Zimmer noch nicht fertig sind. Erste Überraschung, das Mittagessen ist im Preis enthalten obwohl wir nur Zimmer mit Frühstück gebucht haben. Ein guter Anfang. |
Rosa nimmt Kurs auf die Altstadt. Hallo! Hören sie mich? Hopp, Hopp. Es liegen doch einige Meilen vor uns. Es geht über die Karlsbrücke auf die andere Seite der Moldau. Klementinum, Altstädter Marktplatz, Jan Hus Denkmal, Dreißigjähriger Krieg und Beginn der Habsburger Herrschaft, ein bisschen etwas aus der weniger goldenen Zeit im 20. Jahrhundert, mit den Deutschen und den nachfolgenden sowjetischen Befreiern. Alles erfahren wir in unüberhörbarer Lautstärke. Sie gibt sich Mühe mit uns. Langsam haben wir das Gefühl, sie will uns auf eine Prüfung vorbereiten. Eine Prüfung, die zu unserem Glück nicht stattgefunden hat. |
Ein Blick auf die Teynkirche, vorbei an der St. Niklaskirche und dem Palais Goltz-Kinsky. Eine Handbewegung von Rosa zeigt uns die Richtung in der der Wenzelsplatz liegt und es geht weiter durch die Parizsker Strasse mit ihren prachtvollen Häusern im Jugendstil. Wir streifen das Judenviertel, gehen über die Csechuv most Brücke müde zu unserem Autobus und fahren ins Hotel zurück. Etwas ausgeruht von den Strapazen bringt uns der Bus am Abend zurück in die Stadt zum Abendessen. Im bekannten Restaurant U Flecku beenden wir diesen anstrengenden aber interessanten Tag mit Becherovka, dunklem Bier und hauptsächlich Schweinsbraten. |
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Es ist Sonntagmorgen und die Sonne meint es wieder gut mit uns. Wir freuen uns auf die Fahrt auf der Moldau und auf das Panorama zu beiden Seiten der Stadt. Vom Oberdeck des Ausflugbootes „Odyssea" genießen wir die langsame Fahrt stromauf und stromabwärts und nehmen viele Bilder mit. Als sich das Boot vor einer Staustufe im Kreis drehte, hatte Franz Pabisch die einzige und richtige Definition für den Begriff „Rundfahrt" gefunden. Na also, es gibt sie doch! |
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Der anschließende Stadtbummel auf „eigenem Kiel" bringt uns zu selbst gewählten Zielen und zum geschichtsträchtigen Wenzelsplatz, benannt nach dem „lieben" böhmischen Prinzen und König Wenzel. So wird er in einer Ballade beschrieben. Hier hat auch der Prager Frühling seinen Anfang genommen und hier wurde dieser Frühling von den Sowjets gewaltsam niedergeschlagen. Die tragische Selbstverbrennung des Studenten Jan Pallach fällt mir ein. Was hat diese doch bewegt! Die Welt wurde aufgerüttelt und der Freiheitsdrang der Tschechen ist schlagartig wieder ins Bewusstsein der Menschen getreten. |
Auf der Heimfahrt besuchen wir noch Konopiste, Jagdschloss und Hauptwohnsitz des in Sarajevo ums Leben gekommenen österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand v. Österreich - Este. Die Führung berührte unsere eigene Geschichte sehr stark. Beeindruckend ist die Trophäensammlung dieses besessenen Waidmannes. Er hatte kein anderes, persönliches Hobby. Hegen und Pflegen war nicht seine Sache. |
Pünktlich treffen wir wieder in Wien ein. Eine sehr schöne und sehr gut organisierte Reise ist zu Ende. Klaus Prtak |
Nachtrag: Mit einiger Toleranz und Nachsicht kann so ein Erlebnis auch unterhaltsam sein. Nichts Menschliches ist uns fremd und wir SCR Segler haben doch viel Sinn für Humor. Bewiesen in Prag anno 2005 |
Am 10. Dezember 2005 veranstaltete der SCR auf vielfachem Wunsch eine kleine Weihnachtsfeier im Clubhaus. Es sollte ein eher geruhsames Treffen sein, ohne Nerven tötende Geräuschkulisse, wie sie in Kaufhäusern als vorweihnachtlicher, musikalischer Hintergrund zur Anregung der Kauflust vorgespiegelt wird. Wir wollten ein besinnliches Fest und alle, die der Einladung folgten, gaben dem Gedanken Recht. Hans Hauptmann servierte köstlichen Jungschweinebraten mit Knödel und Salat, für Getränke war gesorgt. Die Seglerfrauen verwöhnten uns mit selbst gebackenen vortrefflichen Mehlspeisen. Friederika Ettlinger und Franz Pabisch streichelten mit ihren Vorträgen aus Musik und Literatur erfolgreich die Seelen der Anwesenden. Mitgliedern und Freunden wurde durch Überreichung einer persönlichen Urkunde, Dank und Anerkennung für ihre Mitarbeit im Club ausgesprochen. Viele verließen zur späten Stunde fröhlich das Fest. Der harte Kern blieb eng zusammengerückt im Clubraum, denn es war inzwischen draußen eisig kalt geworden. Einige Mitglieder nutzten die Gelegenheit, im Familiengästehaus Seebad zu übernachten: Freundliche und warme Zimmer sowie ein schmackhaftes Frühstücksbuffet gefielen uns. Wir werden dieses freundliche Angebot in Zukunft oft in Anspruch nehmen. Nächsten Tag gab's im Clubhaus ein "Restl-Essen". Dann wurde aufgeräumt. Unser besonderer Dank geht an die Damen für die Reinigung. Draußen war es noch immer eisig kalt. |