Veranstaltungen 2000
Flautiges Ansegeln
Sonntag, den 30. April, beginnt der Camp-Segelclub Rust die Saison 2000 mit dem bereits traditionellen Ansegeln. Wir waren vom Obmann des Yachtclubs Illmitz, Meinhard Gamsjäger, eingeladen. Heribert Bayer übernahm die Oganisation. Bereits am Vorabend anläßlich unseres ersten Clubabends im Stüberl hatten uns über zehn Bootseigner die Teilnahme zugesagt. Ein schöner Erinnerungspokal wurde dem Gesamtsieger 1998 (Crew Kirnbauer) nachträglich überreicht. Die Crew Kirnbauer mußte den CSCR-Cup an den Gesamtsieger 1999 (Crew Bayer) abgeben. Unser Kurt versprach: "Ich komme wieder, keine Frage". Starker Applaus.
Sonntag sammeln wir uns ab 9:30 Uhr zwischen dem goldenen Tor und dem Ruster Schoppen. Die Boote glänzen im Sonnenschein. Auf einigen Booten befinden sich Gäste. Um 10:00 Uhr fahren wir in lockerer Geschwaderformation los, setzen Kurs auf Illmitz. Der schwache Wind schläft kurz nach dem Schoppen ein. Zuweilen verzweifelte Trimmversuche bleiben erfolglos. Wie Säcke hängen Fock und Groß. Nur ein "klitzekleines Brislein" schubst uns hin und wieder ganz sachte gegen Illmitz. Die Kommunikation mündlich oder per Handy funktioniert jedoch, denn gar so weit entfernt voneinander liegen die Boote nicht. Wir tragen es mit Humor. Die Thermik vor dem Ostufer hilft uns. Unser Geschwader fährt stolz in den Hafen des Yachtclubs Illmitz ein.
Gekonnte Anlegemanöver am langen Gästesteg - die Brise bleibt. 25 Personen (mit zwei Hunden) werden von Meinhard Gamsjäger im Namen des YCI mit einem Schnapserl begrüßt. Wir besichtigen die gepflegten und schönen Clubanlagen, laben uns mit Getränken, und diskutieren dabei über seglerische Angelegenheiten. Anschließend gehen wir in kleinen Gruppen hinüber zum Restaurant Lang.
Die gemütliche Rückfahrt war für den späten Nachmittag geplant. Um 14:00 Uhr beginnt es in der Ferne zu donnern. Ein Gewitter baut sich in Ungarn auf und rückt bedrohlich näher. Viele verlassen eilig den YCI.
Um 15:00 Uhr wird der Himmel im Osten dunkel. Jetzt brechen auch die Nachzügler auf. In der Mitte des Sees holt uns der Wind ein - und wahrlich, jetzt kommt er mit fünf Beaufort genau aus Osten auf uns zu, nicht böig, sondern gleichmäßig und kräftiger werdend. Wir blicken zurück und bewundern ein phantastisches Panorama. Unter der grauschwarzen Gewitterfront zeichnen sich gestochen scharf die Konturen der weißen Segelboote ab. Das Ostufer schimmert in einem rötlichorangen Farbton. Der See glänzt grün. Es beginnt stark zu regnen, aber das macht uns überhaupt nichts aus, denn wir werden in den Kanal von Rust buchstäblich hineingetrieben. Das ist Segeln, wie es uns gefällt, und wie es heute vormittag ähnlich hätte sein sollen.
Ganz schön ruppig wurde im Vorjahr mit einem sehr böigen 6er Nordwestwind und dementsprechend aufregenden An- und Ablegemanövern in Mörbisch angesegelt. Vergleicht man unser Ansegeln nach den Windverhältnissen beider Jahre, so war es im Durchschnitt recht erfreulich. Was soll's. Es hat Spaß gemacht - beide Male. Nochmals besten Dank an den YCI für die Einladung und für die freundliche Aufnahme.
.
.
Frühlingsreise 2000 - Kurs Melk
Der Camp-Segelclub Rust hat heuer zu einer Frühlingsfahrt am 21. Mai mit Bahn und Schiff eingeladen. Geplant war auch der Besuch der NÖ Landesausstellung im Stift Melk. Die Hinfahrt nach Melk erfolgte ab Wien Südbahnhof mit einem Nostalgiezug, die Retourfahrt nach Tulln mit dem letzten Nostalgieschiff auf der Donau,"Stadt Wien", und weiter nach Wien wieder mit dem Nostalgiezug.
Die NÖ Landesausstellung stand heuer unter dem Motto "Die Suche nach dem verlorenen Paradies". Rund 200 Museen und Klöster aus ganz Europa haben dafür ihre Schatzkammern und Archive geöffnet und somit die sensationelle Schau ermöglicht.
Es war ein herrlicher Sonnentag, der uns begrüßte. Unsere Gruppe stieg am Südbahnhof vorerst - aufgrund einer falschen Anzeige - in den Zug nach Retz. In Korneuburg verließen wir diesen Zug, und jetzt übernahmen die Eisenbahner das Kommando. Sie geleiteten uns mit Schnellbahn und U-Bahn zum Westbahnhof, wo der Fahrdienstleiter soeben einen Schnellzug Richtung Melk abfertigte. Buchstäblich im letzten Augenblick vor der Abfahrt erreichten wir den Bahnsteig. Der Fahrdienstleiter verlangsamte seine Ansagestimme, und mit 15 Sekunden Verspätung fuhr der Zug ab. Recht herzlichen Dank an die Bediensteten der ÖBB für die hervorragend organisierte Hilfe!
Heini Legerwall war auch dabei - nachzulesen: SEGELBOTE Ausgabe Nr. 10 - und meinte mit sonorer Stimme, wir setzen Kurs auf Melk!
In Melk verteilten wir uns auf Kleingruppen und besuchten nach dem Mittagessen die Ausstellung, die uns wirklich sehr beeindruckte.
Die Heimfahrt mit dem Schiff "Stadt Wien" und anschließend ab Tulln mit dem Nostalgiezug war für jeden von uns ein entspannendes Vergnügen.
Insgesamt war der heurige Tagesausflug wieder ein Erfolg.
Empfang im Seehof Rust
Die Mitglieder des Camp-Segelclubs Rust wurden von der Freistadt Rust am Samstag, den 27. Mai, zu einem Empfang in den historischen Seehof geladen. Über 50 Mitglieder nahmen die Einladung an.
Um 17:00 Uhr begrüßte der Herr Vizebürgermeister, Rudolf Schreiner, im Namen der Freistadt Rust die anwesenden Mitglieder. Er betonte die Anerkennung der sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten. Der Obmann, Gerhard Ettlinger, bedankte sich im Namen des Vorstandes und der Mitglieder der Camp-Segelclubs Rust für die Einladung. Der Herr Vizebürgermeister übergab dem Obmann zwei Bildbände über Rust und bat anschließend zu einer kleinen Jause.
In gelockerter Atmosphäre klang der Nachmittag aus.
.
Das diesjährige Frühlingsfest am Sonntag, den 11. Juni, wurde wieder auf dem Campingplatz Rust in gewohnter Art und Weise veranstaltet. Anstelle des großen Armeezeltes stellten wir heuer zwei kleinere Partyzelte vor dem Restaurant auf. Darin befand sich unsere Bar - und unsere charmanten Bardamen.
Vom Restaurant wurden die Gäste mit Speis und Trank bedient. Die Hitze des Tages wirkte bis in die späten Abendstunden, hielt uns aber nicht ab, fest das Tanzbein zu schwingen. Api's Band und seine reizende Sängerin bildeten den Höhepunkt der musikalischen Darbietung. Die Bar wurde umschwärmt. Das Publikum war begeistert. Gäste und Freunde aus dem Ausland, die seit Jahren zu unseren Festen kommen, werden wieder in ihrer Heimat vom schönen Frühlingsfest auf dem Campingplatz in Rust erzählen.
.
Beide Fahrtensegeln-Veranstaltungen 2000 standen unter keinem glücklichen Stern.
Termin Samstag, den 22. Juli: FAHRTENSEGELN nach Neusiedl
Bereits der Wetterbericht versprach Windstärken zwischen 0 und 1 Bf - und behielt recht. Bei diesen Windbedingungen hätten die 9,7 sm von Rust nach Neusiedl wahrscheinlich 10 Stunden Flautensegelei bedeutet, und dazu hatte keiner recht Lust.
Die Veranstaltung wurde abgesagt; alternativ dazu quälten sich 8 Club-Mitglieder die 3,8 sm nach Ilmitz. Am späten Nachmittag erfolgte der Lohn für die Mühe: eine wunderschöne Thermik sprang an und ermöglichte Segeln, das Freude macht!
Termin Samstag, den 12. August: GAUDI-FAHRTENSEGELN mit Besuch Stegfest Podersdorf
Bei der Steuermannbesprechung um 09:00 Uhr war herrliches Hochsommerwetter und es herrsche absolute Windstille. Bis 10:00 Uhr war man sich unschlüssig, ob man es nicht doch versuchen sollte? Aber nein - war die Überlegung - 5,9 sm wahrscheinlich nur unter Motor, das schaffen die Batterien nicht. Außerdem ist eine Fahrt unter Motor auch nicht gerade das, was unter Fahrtensegeln verstanden wird.
Die Veranstaltung wurde abgesagt; alternativ dazu gab es den Vorschlag, zum Ostufer baden zu fahren. Das war natürlich kein Ersatz für das geplante Fahrtensegeln, daher bestand das "Ostufergeschwader" auch nur aus 2 Booten. Später kam dann doch noch etwas Wind auf. Der schlief allerdings ein, als ein herannahendes Gewitter den Himmel schwärzte. Die Veranstaltung abzusagen, war somit die richtige Entscheidung.
Am 2. September war es wieder so weit: Der Camp-Segelclub Rust lud alle Mitglieder, Freunde und Gäste zu einer unbeschwerten und beschwingten Runde auf den Campingplatz vor dem Restaurant.
Wie im Frühjahr boten diesmal zwei Partyzelte Platz für die Bar, und Tische und Bänke standen den Gästen zur Verfügung. Vom Restaurant wurden die Gäste mit Speis und Trank bedient. Api´s rasante Musik und seine charmante Sängerin trugen zu einem fröhlichen und stimmungsvollen Abend bei. Das Tanzbein wurde kräftig geschwungen. Unsere Bar war voll.
Wenn da nicht der starke Regen zu Beginn gewesen wäre - aber das hat uns dann überhaupt nichts ausgemacht. Lebenslust und gute Laune war das Motto. Wir rückten etwas zusammen und allen hat´s gefallen - unser Sommerfest in Rust.
Unsere Gruppe bestand am Sonntag, den 24. September, aus neun Mitgliedern und zwei Gästen, die mit vier Booten Kurs auf Illmitz setzte. Die Fahrt nach Breitenbrunn mußte aufgrund der schwachwindigen Wetterlage leider abgesagt werden.
Um 09:00 Uhr war Steuermannbesprechung. Vom Goldenen Tor ging's um 11:00 Uhr los. Ein leichter Südost mit maximal 2 Bf half uns, den See zu queren, so daß wir in lockerer Formation den Hafen in Illmitz erreichen konnten. Beim Anlegen mußten wir beträchtliches Niedrigwasser feststellen. Wir "parkten" die Boote und stärkten uns anschließend im Restaurant Lang mit einem anständigen Mittagessen.
Dann wurde es gemütlich.
Wir Segler betrachteten uns als kleine und fröhliche Gruppe, die den CSCR bei dieser Veranstaltung repräsentierte.
Um 15:00 Uhr stemmten wir unsere Boote mit einem kräftigen "Ho-Ruck" aus dem Schlamm. Der Schwanz der Verklicker zeigte genau nach Rust. So war es leicht, mit der Segelstellung "Schmetterling" direkt auf unseren Heimathafen zu fahren. Der Wind degenerierte allmählich zum Lüfterl, bevor er sich im Goldenen Tor gänzlich verabschiedete.
Schön war's trotzdem.
|
|
|
|
|